Die Wende in den zweiten Halbzeit brachte den Derby-Sieg

Das Höfner Drittliga-Derby zwischen Freienbach 2 und Wollerau liess nach dem Pausen-2:0 der Einheimischen kaum erwarten, dass die zu vergebenden Punkte letztlich dennoch die Gäste für sich registrieren lassen konnten.

von Bruno Füchslin

Vorrunden-Ultimo mit Derby-Charakter: Die Partie zwischen Freienbachs Zweiter und Wolleraus Erster verhiess am Sonntag, eine so gut wie reine Prestige-Angelegenheit zu werden. Allein die Tabellensituation versprach dies: Richtung Ranglistenspitze dürfte auf Grund des immensen Vorsprungs der führenden Wädenswil und Horgen für die sonntäglichen Kontrahenten «der Zug abgefahren» sein, während kontra Relegationsplätzen keine Ampel auf gelb steht. So gings in dieser und gehts in den elf Spielen im Frühjahr um den imaginären Titel des «Höfner Meisters im Amateurfussball 2021/22».

Diesbezüglich konnte Freienbach mit einem Vier-Punkte-Vorsprung auf die Gäste in die Partie starten. Die erste Hälfte gehörte sowohl in einem möglichst gepflegten Aufbau wie im Erarbeiten von Möglichkeiten den Einheimischen. Nach neun Minuten schloss Marcel Kormann für Freienbach einen Rechtsangriff erfolgreich ab. Freienbach kam in der Folge zu einem 4:1½-Chancenverhältnis und bedankte sich bei Samuel Pfyl – zumindest symbolisch – dafür, dass er eine Nicolas-De-Maddalena-Flanke von rechts per Kopf sauber im eigenen Netz versorgte (34.). Wars damit zur Pause schon gelaufen?

Ergebnis innert sieben Minuten gedreht

War es nicht. Die Gastgeber – überzeugende Gas-Geber des ersten Abschnitts – zollten Tribut. Noch wurde eine Grosschance von Salen Dzaferi von Sandro Kümin zunichte gemacht (50.); ab da liefen Angriffe zunehmend und zuweilen erdrückend Richtung Freienbach-Tor. «Wir haben für das sichere Verwalten eines Vorsprungs eine doch wohl zu junge Mannschaft; der Tank wurde immer leerer», konstatierte FCF-Trainer Thomas Matter nach der Partie. In Abwandlung eines bekannten Fussball-Spruchs liess sich die Situation so interpretieren: Wer sie bekommt, hat sie vorher nicht gemacht.

Tatsächlich fielen dann zwischen der 61. und 67. Minute innert nur sieben Minuten drei Gästetreffer zur Entscheidung: Erst skorte Mihael Zivaljic per Kopf (nach fünftem FCW-Eckball), traf Kevin Egger auf einen Mathias-Mettler-Pass via Pfosten-Innenkante und machte Pascal Beier im Anschluss an einen Freistoss dem allgemeinen Toreschiessen ein Ende. Auch ein Platzverweis gegen Wollerau, eine Viertelstunde vor Schluss sanktioniert, änderte am Spielcharakter des zweiten Durchgangs nicht zwingend Spürbares.

FCW-Trainer Roger Egger sah seine drei Einwechslungen kurz vor der Pause bestätigt: Namentlich Michael Forrer und Pascal Beier verliehen neue, kräftige Impulse. «Ich wollte, ich musste ein Zeichen setzen. Für mich unerklärlich, weshalb mein Team im ersten Abschnitt so passiv, ängstlich und wie zweikampfscheu auftrat. Im zweiten Durchgang wars dann okay.»

Freienbach 2 – Wollerau 2:3 (2:0)

Chrummen. 40 Zuschauer. SR: Serge Aurelien Tondi.

Tore: 9. Kormann 1:0. 34. Pfyl (Eigentor) 2:0. 61. Zivaljic 2:1. 63. Egger 2:2. 67. Beier 2:3.

Freienbach: Züger; Auf der Maur, Nicolas De Maddalena, Dzaferi, Fracheboud; Boakye, Kormann, Leon De Maddalena, My; Nick Pfeiffer, Kälin. – Zur Disposition: Triponez, Schönenberger, Burzic, Babic, Schnelli.

Wollerau: Kümin; Lienert, Pfyl, Joël Pfeiffer, Vigini; Michele Calendo, Zivaljic, Egger, Kohler; Mettler, Hiestand. – Zur Disposition: Fässler, Schatt, Beier, Zvolenksy, Forrer.

Bemerkungen: Freienbach ohne Bajrami, Cardoso Fernandes, Smitran, Oberhuber, Selvir Ibrahimovic (alle verletzt), Semir Ibrahimovic (rekonvaleszent), Schöb (Beruf) und Muslin (anderes Team). Wollerau ohne Birrer, Gerlach, Hegner, Michael Kälin, Ralf Kälin und Schnyder (alle verletzt), Sandro Calendo (gesperrt) sowie Vollenweider (Beruf). Platzverweis: 74. Joël Pfeiffer (gelb/rot; Spielverzögerung). Verwarnungen: 41. Joël Pfeiffer (Foul). 71. Boakye (Reklamieren). Corners 4:7 (2:1).

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