Torreiches Höfner Derby endet 3:3 unentschieden

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Zwei aufmerksame Torhüter verhinderten, dass das sonntägliche Höfner Derby mit weit mehr als nur einem 3:3 endete. Alles in allem lieferten sich Freienbach 2 und Wollerau eine stets animierte bis attraktive Partie.

Vorab des Höfner Derbys, die Ausgangslage betreffend: Mit einem Sieg hätte sich Wollerau bis auf einen Punkt an die auf Rang drei liegende zweite Mannschaft des FC Freienbach heranrobben können. Auch wenn es letztlich im Ergebnissport Fussball nur um Resultat und Punkte geht, kam diesem Höfner Duell auch diesmal – wie stets – die Nachbarschaftsatmosphäre zuteil. Also kein Spiel wie jedes andere. Und ähnlich, wie derzeit Eichhörnchen für die Winterzeit und einen Energie massig starken Frühling ihre Nüsschen sammeln, gehts auch den Fussballern: «was mer hätt, das hätt mer» war das Motto, um den aktuellen Punktesaldo mit Positivergebnissen der verbleibenden 270 Vorrunden-Spielminuten zu äufnen.

Einmal mehr traf in diesem Duell (relative) Jugend auf Routine. Die Gastgeber mit einem Durchschnittsalter von 21,2 Jahren forderten ein Team, dessen Schnitt bei über 28 Jahren liegt. Freienbach zeigte sich in den ersten 20 Minuten in der Angriffsauslösung variantenreicher, zog beide Seiten mit ins Spiel ein. Wollerau agierte mehrfach mit weiten Bällen in die Spitze, fand dort aber kaum je den gewünschten Raum vor. So bedeutete der FCF-Führungstreffer so etwas wie eine Belohnung für das wacher auftretende Team: Alessandro Jacoviellos Kopfball nach einer seitlichen Manuel-Pfenninger-Flanke war bis dato (18. Minute) verdient. Per Kopf Tore erzielen konnte aber auch Wollerau: Den von Shkelzen Iseni getretenen zweiten Eckball versorgte Sven Hegner aus sechs Metern zum Pausenstand in Andrin Zügers Netz (35.).

Zwei Mal den Rückstand ausgeglichen
Ein ähnliches, ja deutlicheres Bild zum Auftakt der zweiten Hälfte: Freienbach gab jetzt den Takt vor und entwickelte in Richtung Sandro Kümins Tor doch erheblichen Druck. Dem Vorstoss von Tim Kägi auf der rechten Seite war die FCW-Defensive nicht gewachsen; in der Mitte lauerte der zu wenig markierte Jayden Schönenberger und traf (64.). Wieder fand Wollerau eine Antwort: Simon Meier traf erst den Pfosten und verstaute den Abpraller im Netz (68.). Dann jene Szene, die zu reden gab: Von Verlauf und Abschluss so gut wie deckungsgleich wie beim 2:1 verlief die erneute FCF-Führung, diesmal mit Pascal Steffen als Passgeber und Tim Kägi als Torschützen (72.).

«Wänns zweiteled, dänn dritteleds»: Tatsächlich gelang Wollerau, die Freienbacher Führung nochmals – und diesmal definitiv – auszugleichen. Auch diese Aktion, durch den eingewechselten Michael Kälin in der ersten Minute der Nachspielzeit abgeschlossen, erinnerte stark an den ersten Treffer der Gäste; auch jener fiel ja nach einem Eckball per Kopfstoss. So endete eine stets unterhaltende Begegnung zwar ohne Sieger, aber logischerweise auch – für beide viel wichtiger – ohne Verlierer. Der Spruch «jetzt mach aber en Punkt» blieb letztlich die salomonische Lösung.

«Rücken Wollerau zusehends näher»
Nur leicht enttäuscht Freienbach-Trainer Thomas Matter: «Schade, dass wir den Vorsprung nicht halten konnten. Spielentscheidend war, dass Konter beim Stand von 3:2 nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Ich bin dennoch zufrieden mit der Leistung unseres jungen Teams und sah ein in läuferischen Belangen besseres Heimteam. Nach zuletzt überwiegend negativ ausgefallenen Derbypartien lässt sich feststellen, dass wir Wollerau leistungsmässig näher gerückt sind.»

Aufmerksamer Beobachter war Philipp Ernst: Der ehemalige, langjährige Akteur in Freienbachs erster Mannschaft trainiert seit Längerem wieder beim FC Wollerau mit, konnte jedoch wegen einer entzündeten Achillessehne noch nicht auflaufen. Ernst hofft, spätestens zur Rückrunde hin fit zu sein: «Ich will es nochmals wissen» liess der 37-Jährige verlauten. Er attestierte Freienbach ein Chancenplus und sprach von einem «glücklichen Punkt» für sein Team.

 

Freienbach 2 – Wollerau 3:3 (1:1)

Chrummen. 90 Zuschauer. SR: Serge Aurelien Tondji.

Tore: 18. Jacoviello 1:0. 35. Hegner 1:1. 64. Schönenberger 2:1. 68. Meier 2:2. 72. Kägi 3:2. 90.(+1) Michael Kälin 3:3.

Freienbach: Züger; Fernandes, Nicolas De Maddalena, Vangu, Fracheboud; Bonthuis, Hadzic, Kormann, Schönenberger; Jacoviello, Pfenninger. – Zur Disposition: Schöb, Leon De Maddalena, Jan Thomas Kälin, Wick, Kägi, Steffen.

Wollerau: Kümin; Hegner, Fischer, Gerlach, Vigini; Pfyl, Egger, Schatt; Meier, Iseni, Schnelli. – Zur Disposition: Hiestand, Schnyder, Sevic, Zivaljic, Michael Kälin.

Bemerkungen: Freienbach ohne Oberholzer, Triponez und My (alle verletzt), Miclea (Ferien) sowie Planzer und Pfeiffer (anderes Team). Wollerau ohne Ralf Kälin, Kohler, Fässler, Ernst, Sandro Calendo, Michele Calendo und Birrer (alle verletzt), Lienert und Ancona (krank) sowie Gribble (anderes Team). Verwarnungen: 49. Pfyl (Foul). 57. Schatt (Foul). 68. Kägi (Foul). 85. Vangu (Spielverzögerung). 90.(+2) Steffen (Reklamieren). Corners 12:6 (5:3).

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