Den Tabellenführer lange Zeit echt gefordert

Zwar verlor Wollerau am Samstagabend die Partie gegen Wädenswil mit 0:3, konnte aber dennoch «erhobenen Hauptes» vom Feld gehen. Die Treffer fielen im zweiten Abschnitt.

von Bruno Füchslin

Ist schon vorentschieden, wer in der 3.-Liga-Gruppe 1 am Ende der Saison die Promotion schafft? Dies die Frage vor dem Samstagsspiel zwischen Wollerau und Wädenswil. Vier Runden vor dem Saisonultimo am 23. Juni hatte Tabellenführer Wädenswil gegenüber dem zweitklassierten Siebnen 3 Punkte Vorsprung, gefolgt von Einsiedeln (4) und Kilchberg-Rüschlikon (6 Punkte Differenz). Die Zürcher lagen zudem in Sachen Strafpunkten (35) so weit vorn, dass weder Siebnen (61), Einsiedeln (56) und Kilchberg-Rüschlikon (52) das Wasser reichen können; diese Konstellation kommt einem Zusatzpunkt gleich. Umgekehrt weist Gastgeber Wollerau eine soso-lala-Rückrundenbilanz aus. Von den sieben Partien wurden deren drei gewonnen und gingen vier verloren. Dem Ranglisten-Ersten ein Ergebnis-Bein zu stellen, hätte die 0:1-Vorrundenniederlage wettmachen können.

Tolle Paraden von Brandon Gribble
Wolleraus Vorgabe: Mit allem, was man hat, dem Tabellenführer die Stirn bieten und nicht allein die Defensive testen. Dies, obwohl auf der Auswechselbank nur ein Spieler zur Verfügung sass. Die Gäste hingegen waren mit sieben Alternativen bestückt; trotzdem stand es zur Pause 0:0. Den Erwartungen entsprechend waren die Zürcher von Beginn weg feldüberlegen, schufen jedoch kaum Überraschungsmomente. Gewiss: Einige Möglichkeiten verhinderte ein stets wacher Wollerau-Torhüter Brandon Gribble. Er war in den 20 Startminuten der wohl Meistbeschäftigte im Höfner Team und kratzte diesen und jenen Ball in extremis.
Wädenswil musste dennoch immer aufpassen; zwei, drei Abschlüsse aus Kontern hätten umgekehrt einen ersten Voll- beziehungsweise Gegentreffer bedeuten können. Nicht zuletzt deswegen forderte Wädenswil-Trainer Francesco Pappone nach einer halben Stunde lautstark, man solle doch bitte «den Kopf einschalten».

Acht Minuten nach dem Wechsel fiel der Zürcher Führungstreffer: Adrian Winter stand nach einer Rechtsflanke am richtigen Ort und skorte. Zehn Minuten später das «Tor des Tages»: Der Ex-Wollerauer Kevin Egger zog aus 25 Metern ab und traf über Gribble hinweg zur (Vor-)Entscheidung. In der Folge glich sich das Spielgeschehen mehr oder minder aus. Wädenswil wechselte in munterer Folge seine Akteure, während Wolleraus Energien auf Grund fehlender Neu-Kräfte doch nach und nach schwanden.

Ungleiche Kräfteverhältnisse
Daniele Fischer, Trainer der zweiten Mannschaft Wolleraus, sass in Abwesenheit des Cheftrainers Adrian Dushi und des selbst auf dem Feld agierenden Co-Trainers Gjejson Lleshaj als Koordinator auf der FCW-Bank. Er sah eine «kämpferisch toll agierende eigene Equipe, die lange mithalten konnte. Letztlich gaben auch die physischen Belange den Ausschlag.» Müssig die Frage, ob Wollerau bei einem auch nur Einigermassen-Vollbestand gar einen Punkt hätte stibizen können. Wädenswils Co-Verantwortlicher Carlos Lopes resümierte so: «Sicher ein verdienter Sieg unsererseits. Obwohl überlegen, war die erste Hälfte nicht gut. Wir spielten zu statisch, die Partie war harzig, und im Abschlussbereich agierten wir zuweilen ideenlos. Uns kam entgegen, dass nach dem Wechsel relativ schnell der Führungstreffer gelang und das Ergebnis in unsere Richtung lenkte.»

Wollerau – Wädenswil 0:3 (0:0)

Erlenmoos, Kunstrasen. 110 Zuschauer. SR: Emrah Yilmaz.

Tore: 53. Winter 0:1. 63. Egger 0:2. 90.(+3) Rodoplu 0:3.

Wollerau: Gribble; Steinauer, Huber, Vigini, Wieser; Zivaljic, Hiestand, Lleshaj, Gloor, Fulginiti; Jelis.– Zur Disposition: Müller.

Wädenswil: Raphael Läubli; Nosiadek, Bakolli, Schiendorfer, Mullarkey; Bachmann, Feusi, Mehnert, Egger, Winter; Siro Sacconi. – Zur Disposition: Betschart, Asani, Meroni, Meier, Obasi, Rodoplu, Geiger.
Bemerkungen: Wollerau ohne Stefan Kälin, Umiker, Sauter, Pfyl, Menti, Marco Kälin und Gutmann (alle verletzt) sowie Schürmann und Meier (privat). Wädenswil ohne Mühlemann (verletzt), Kleeb und Luca Sacconi (Militär), Wondrusch (Beruf), van Acker und Pumpalovic (rekonvaleszent) sowie Lukas Läubli und Studer (krank). Verwarnung: 90.(+2) Jelis (Foul). Corners 4:9 (3:9).